Probefahrt im CX-3, 120PS, Schaltgetriebe

Einen (noch) sonnigen Samstag wünsche ich!

Auch wenn einige wenig wert auf meine Meinung legen, so folge ich hiermit meiner Ansage, das Resultat meiner heutigen Testfahrt zu beschreiben. Womöglich sind ja noch andere in der "Findungsphase" und für den einen oder anderen Aspekt dankbar.
Dabei bleiben gelegentlich Vergleiche mit anderen Fahrzeugen nicht aus, sofern m.E. sinnvoll um eine gewisse Verhältnismäßigkeit nachvollziehen zu können. Vergleiche mit bspw. 15 Jahre alten Autos machen natürlich wenig Sinn - da punktet der CX-3 wahrscheinlich in wirklich jeder Hinsicht.
Ich habe versucht, keine "rosarote Brille" aufzusetzen oder mich vom rundum tollen Design blenden zu lassen. Dies ist ja ohnehin abhängig vom Geschmack. Die Verarbeitung und Haptik der verwendeten Matierialen lasse ich eher aussenvor - hier hat jeder andere Ansprüche. Dieser Aspekt ist (leicht übertrieben) vergleichbar mit z.B. Armbanduhren: Eine hochwertige, teure Uhr (meist mechanisch) kann praktisch gesehen nicht mehr, gar weniger als eine wesentlich preiswertere Uhr (meist Quartz-Antrieb) aber Interessierte legen halt auch viel Wert auf die Verarbeitung im Detail, die anderen eher unwichtig ist und gar unvernünftig erscheint.

Zum CX-3, in diesem Fall war es ein "Exclusive-Line", Benziner mit 120PS, Handschalter:

Nach dem Einsteigen und "zünden" fiel auf, dass man schnell mit den Funktionen vertraut wird, auch ohne Anleitung und auch für Ungeübte japanischer Fahrzeuge. Okay - wer noch nie ein Fahrzeug mit el. Start-/Stopp-Knopf gefahren ist, wird evtl. in einige, fragliche Situationen kommen, die man im Alltag aber schnell beherrscht. Ich finde so einen Knopf auf jeden Fall schicker als einen herkömmlichen Schlüsselbart, wird aber zunehmend bei vielen Marken angeboten (teils noch aufpreispflichtig).
Beim Anlassen fiel natürlich die stark erhöhte Drehzahl auf. Das erinnerte mich an eine Fahrt in einem Mazda 323F vor vielen Jahren als sowas bei Opel und Golf längst "beseitigt" wurde. Ob und warum es Mazda-typisch ist, weiss ich nicht aber ich finde es eher unschön, genauso die fehlende Anzeige der Kühlwassertemperatur (lediglich eine blaue Leuchte). Beides bin ich zwar vom Smart gewohnt aber das ein Smart im Vergleich eine "überdachte Zündkerze" mit relativ primitiver Technik ist, ist ja unbestritten.

Für Lederlenkrad-Besitzer fällt wohl auch das relativ "dünne" Lenkrad auf, das ist wirklich schade, eine dickere Fütterung verleiht ein viel robusteres Gefühl des Fahrzeuges während der gesamten Fahrt. Dies scheint bei Mazda aber üblich zu sein, von einem Freund mit einem MX5 weiß ich, das hier viele ihre Lederlenkräder nachträglich aufpolstern lassen.
Die Servolenkung ist schön leichtgängig (weiß nicht, ob geschwindigkeistabhängig) und besonders die Schaltung fiel positiv auf (vergleichbar mit unserem letzten Handschalter, einem Audi A4/B8). Nicht selten gibt es ja Probleme mit hakelndem 2. Gang bei niedrigen Aussentemperaturen (mir primär von dt. Marken bekannt) - das liess sich aufgrund der angenehmen Wetterverhätnisse nicht überprüfen. Die Kupplung lässt sich angenehm leicht treten so dass auch ein gelegentlicher Stop&Go-Verkehr nicht zur Qual werden sollte.

Das Raumgefühl ist absolut ausreichend, sogar großzügig und ähnelt dem unseres Audi A3 obwohl der CX-3 auf Basis der Kleinwagenklasse (Mazda 2) basiert und man weniger erwarten würde.
Was ich während der Fahrt nicht "in den Griff" bekam, war die Temperaturregelung der Heizung. Durch Sonnenschein war es im Innenraum schon ordentlich warm und dennoch wurde ständig recht warme Luft in den Innenraum geblasen sobald der Temp.-Wahlregler >15 Grad war. Bleibt zu hoffen, dass die Regelung im Sommer mit Klima besser funktioniert.

(To be continued...)

(Teil 2)

Da das Fahrzeug keine Rückfahrkamera hatte, habe ich schmerzlich eine optische PDC-Anzeige vermisst. Da mich nur die Sports-Line Variante interessieren würde, ist das zu verkraften. Sehr schade aber, dass die Nachrüstlösung für vorne eine leider recht primitive Funktion hat (per Schalter). Technisch wäre es nicht so schwer, mit Rückwärtsgang- und Tachosignal (od. zumindest Zeitverzögerung) die Nachrüstlösung besser zu "integrieren". Womöglich gibt es Hersteller, die was raffinierteres anbieten als Mazda - habe ich noch nicht recherchiert.

Während der Fahrt war die Sonne allgegenwärtig und hat leider (je nach Lichteinfall) das Ablesen der LCD-Anzeigen erschwert. Der Analog-Tacho liess sich aber gut ablesen, wie das mit der Dig.-Tachoanzeige beim Sports-Line ist, kann ich leider nicht beurteilen - wäre aber kein Grund, deswegen auf Sports-Line zu verzichten.

Im Forum wurde bereits erwähnt, dass die Innenraumbeleuchtung allgemein im CX-3 recht mager ausfällt. Da ich auch ein Freund "netter Beleuchtung" bin (sogar im Smart war die Ambiente-Beleuchtung bei Kauf eine Pflicht-Option), empfinde ich das auch für sehr bedauerlich, bin aber mittlerweile aus dem Alter raus, aufwändige Umrüstungen anzustreben.

Die Mittelarmlehne... Auch ich habe sie im Laufe der letzten Jahre schätzen gelernt. Die Zubehör-MAL v. Mazda passt m.E. optisch nicht sehr zum durchgestylten Innenraum aber offensichtlich bieten andere Lösungen nicht die Stabilität wie die von Mazda angebotene mit dem dazugehörigen Metall-"Winkel". Weiß jemand, ob diese in's Bodenblech gebort wird und ob das im Nachhinein (Rost o.ä.) Probleme bereiten könnte? Einige Zubehöranbieter verwenden die werksseitige Sitzbefestigung, was natürlich auch eine solide Lösung ist. Vielleicht kommen da im Laufe der Jahre noch einige Angebote.

Der Fahrkomfort war auch bei "löchrigen" Strassenbelägen (im Ruhrgebiet leider häufig) sehr angenehm - ich erwarte aber, dass die 18"-Bereifung den Komfort beeinträchtigt.

Das Motorgeräusch ist prima - das bin ich von beiden unserer Fahrzeuge nicht gewohnt (der Audi wegen typ. Diesel-Nageln, der Smart weil... ist halt ein straßenzugelassenes Kart *g*) und selbst bei Drehzahlen >4500Upm klingt er nicht überfordert, gar "kernig".

Hiermit komme ich zum Thema "Leistung": Natürlich ist diese absolut ausreichend und bei Bedarf u. hohen Drehzahlen abrufbar. Diesbzgl. bin ich wohl durch langjähriges Turbo-Fahren etwas "versaut", der Mazda 2Liter-Motor erinnert mich von der Charakeristik an meinen letzten Sauger (1.8, ebenfalls 120PS). Im Mazda stehen aber geringe Drehzahlen im Vordergrund und man hat selbst bei niedrigen Drehzahlen nie das Gefühl, dass der Motor unruhig wird oder sich quälen muss. Klar, üppiges Drehmoment kann er dann nicht aufbauen, das geht ohne Aufladung halt nicht, trotz verhältnismäßig großem Hubraum.

Interessant und bemerkenswert finde ich, dass der Tankdeckel noch aus Blech ist, während viele Hersteller (auch in höheren Klassen) schon einige Jahren auf Kunststoff setzen, was sich leider nicht selten nach einigen Jahren in leichter Verformung bemerkbar macht. Das Brillenfach im Dachhimmel finde ich gut, kann auch prima für einen Garagentorsender genutzt werden (bei Audi gibt es sowas erst ab A4-Klasse - zugegeben sehr schwach).

Funktionell finde ich sehr schade, dass die "Coming-Home"-Lichtfunktion manuell bedient werden muss (Ziehen des Blinker-/Lichthebels) und nicht autom. beim Verriegeln des Fahrzeuges erfolgt (Alternativ beim Türöffnen nach "Zündung aus" bei Keyless-System). Enttäuscht war ich auch von der fehlenden Automatik-Funktion der Fensterheber (nur Fahrerseite), die sich rundum nicht per FFB von aussen öffnen oder schliessen lassen (oder ich habe die FFB falsch bedient). Ich weiß nicht, wie groß die Szene der Zubehör-Entwicklung für Mazda-Fahrzeuge ist. Da dem Smart auch einige Gimmicks ab Werk fehlen, werden dafür gelegentlich div. Nachrüstmodule entwickelt und angeboten (z.B. Fenster-Komfortmodul) aber der ist ja auch einige Jahre länger auf dem Markt.
Das sind zwar eher "Kleinigkeiten" aber manchmal machen die "kleinen Dinge" einem das Autoleben sehr angenehm (wenn man es einmal zu schätzen gelernt hat).

Das Entertainment-System habe ich nicht ausgiebig getestet (dafür fehlte die Zeit), Navi-SD war nicht eingelegt und die DAB-Radiosuche war auch erfolglos (warum auch immer). Aber ich hatte ohnehin meinen USB-Stick dabei und finde, dass das Standard-System sich durchaus hören lassen kann (zumindest bis Lautstärkepegel 40). Ich finde, es ist besser als viele Standard-Systeme anderer Auto-Hersteller. Ich hatte noch die Möglichkeit, im Anschluß das BOSE im Vergleich zu hören. Es ist Bose-typisch tiefbasslastig und mir fehlt es auch etwas an "Klangtreue", dennoch ist es hörbar besser als das Standard-System. Ich denke, sein Klanggewinn ist vergleichbar mit den optionalen, hauseigenen Soundsystemen dt. Autohersteller. (250-350€ ist wahrscheinlich auch der Anteil des Bose-System am Technik-Paket), nicht jedoch aber mit den "Topsystemen" von Harman, B&O usw., die dann aber auch mit Preisen ab 800€ einiges stärker zu Buche schlagen.

Da ich in meinen Audi nicht so glücklich bin mit dem Radar-gesteuerten Abstands-System mit Tempomat-Nutzung (arbeitet techn. gesehen gut, bremst mir aber zu früh ab bei bereits angesetztem Überholvorgang trotz MIN-Einstellung), würde ich auch im CX-3 lieber drauf verzichten wollen. Daher weiß ich noch nicht, ob mir das im Technik-Paket gebotene seinen Preis wert wäre. Wer beim Kauf auf Bestandsfahrzeuge greifen möchte, um die recht lange Lieferzeit zu umgehen, wird ohnehin kaum einen mit Technikpaket finden.

Während der 2-Std. Testfahrt fiel mir leider die zu weiche Rückenlehne unangenehm auf. Hier bin ich gar im Smart angenehmeres gewohnt (nicht im neuen Modell, da sind französische Gartenstühle verbaut *g*) und beeinträchtigt mich als "Rückengeplagten" sehr (würde ich mit dem CX-3 mal längere Strecken fahren, heute waren es aber auch nur ca. 60km). Das ist auch der für mich wichtigste Aspekt, der mir derzeit etwas die Euphorie am CX-3 nimmt. Schließlich wird man nicht jünger. Aber das ist natürlich ein individuelles Problem.

So, ich denke, ich bin einigermaßen sachlich und nüchtern geblieben, ich bin offen für sachliche Kritik und Ergänzungen...
Viele Grüße

Das Motoren im kalten Zustand eine erhöhte LL-Drehzahl haben, ist natürlich normal. Bei den mir bekannten Fahrzeugen bewegt diese sich aber bei +200Upm, also eff. ~1000Upm. Beim CX3 war dies eher bei 1500Upm (wenn ich das recht in Erinnerung habe).
Ich muss nach dem Losfahren morgens erstmal eine Weile durch eine Spielstrasse, in der auch drauf geachtet wird, dass nur 8-10km/h gefahren werden. Beim CX3 (oder vergleichbaren Fahrzeugen mit diesem Drehzahlanstieg) habe ich Bedenken, dass ich erst einmal mit schleifender Kupplung fahren muss, was dann ganauso unkomfortabel wäre wie das Halten der niedrigen Geschwindigkeit meines Smarts (aber eher wegen der Halbautomatik, die sich im kalten Zustand nicht gescheit schalten lassen will). Ich gehe mal stark davon aus, dass 1500Upm beim CX3 eher 12-13km/h entsprechen (da gäbe es schon wieder böse Blicke der Nachbarn).

ferero
Die Abrollgeräusche sind doch primär von der Reifenbreite und -Profil abhängig, nicht von der Art der Motorisierung oder habe ich das falsch interpertiert?
Im Großen und Ganzen empfand ich den CX3 bis 150km/h als recht angenehm, auch Windgeräusche an Aussenspiegeln sind mir nicht aufgefallen (habe aber vielleicht auch nicht so sehr drauf geachtet als wenn man täglich mit dem Fahrzeug unterwegs ist). Ich hatte nur ca. 50km frei und meine Strecke (Arbeitsweg) genau gewählt, darin waren nur wenige Autobahn-km enthalten.

Tja, mein Fazit... Die Entscheidung wäre einfacher (pro CX-3) hätte der jetzge Zweitwagen nicht den starken Wertverlust oder würde ich aus anderen Gründen ein größeres Auto "brauchen". Ich werde das also auch von der nötigen Zuzahlung abhängig machen. Dazu werde ich etwas recherchieren und den Wagen mal bewerten lassen von einem Mazda-Händler (wurde mir unverbindlich angeboten). Selbst wenn ich bereit wäre, für mehr individuelle Extras oder bessere Qualität ein anderes Auto in Erwägung zu ziehen (auch gebraucht)... Momentan gefällt mir gar keiner besser oder gleich gut. Der Smart hat durchaus seine Vorteile (primär bzgl. Beladung, Motorleistung und Parkplatz-Piraterie), die würde ich schon sehr missen aber auf lange Zeit ist und bleibt es eine motorisierte "Büchse", dagegen ist alles andere natürlich eher mit einem vollwertigen Auto vergleichbar.

Sicher ist aber bis hierher, dass es ein Schaltwagen würde (wahrscheinlich als FWD) und in rubinrot. Ich finde, dass hier alle Kontraste der dunklen Elemente aber auch der Chrom-Applikationen am besten zur Geltung kommen. Zudem ist die Farbe weitaus unempfindlicher als dunkle aber auch "leuchtender" als die anderen Helltöne (vom "cyanitblau" mal abgesehen, das gefällt mir einfach nur nicht).
Bzgl. des Technikpaketes bin ich unsicher: Es gibt für mich Aspkete, die sowohl dafür als auch dagegen sprechen (auch unter Berücksichtigung des Preises). Zudem ist die Chance nicht so gering, ein Fahrzeug oh. TP relativ kurzfristig bekommen zu können (Lagerware), das erspart die recht lange Wartezeit. Die ist zwar auch mit Vorfreude verbunden aber Ungeduld ist nicht immer meine Stärke.
Wenn mir der Sound dauerhaft zu mau ist, kann man sicher auch für weit unter 1k€ was gutes verbauen lassen.

Zum Glück drängt mich nichts - ausser ich würde unbedingt vor Mai einen verfügbaren CX3 kaufen, dann könnte ich mir die Kosten einer Garantieverlängerung beim Smart sparen (kann der Käufer sich dann selber überlegen).