Hallo stephan-jutta Stephan,
der Vergleich hinkt aus mehreren Gründen.
Unser Stromnetz würde zum Beispiel auch dann zusammenbrechen, wenn alle Haushalte gleichzeitig ihren elektronischen Backofen einschalten würden, um eine Pizza zu backen. Das Thema existiert seit Jahrzehnten...
Zudem sind die Schnelllader an den Autobahnen z.B. ganz anders ans Netz angebunden. Die können viel mehr Leistung aus dem Netz entnehmen, ohne dass da etwas zusammenbricht. Das wird nun mit und mit auch bei den Verteilstationen in den Ortsnetzen passieren. Immer vorausgesetzt, dass generell genug elektrische Leistung zur Verfügung steht. Da stellt die aktuelle Situation rund um den Gasmangel eine unvorhergesehene Herausforderung dar.
Das alles sind aber keine Gründe gegen das e-Auto, sondern sie führen uns vor Augen, dass wir dringend unser elektrisches Stromnetz (das sog. Grid) modernisieren müssen.
Und es wird zukünftig so sein, dass die Ladestationen so untereinander vernetzt sind, dass sie sich untereinander austauschen, wann wo welche Anzahl an e-Autos geladen werden können, so dass es keinen Zusammenbruch des Stromnetzes geben wird. Die Ladezeiten von modernen e-Autos sind ja schon heute recht kurz, wenn man einen entsprechenden Schnelllader verwenden kann. Dann wird das Abstimmen des Ladezeitpunktes untereinander einfacher. Typischerweise hat man die ganze Nacht Zeit zum Laden, bis man das e-Auto morgens wieder braucht.
Zum Thema "wie sauber ist ein e-Auto"? Derzeit ist es recht windig, weshalb man in den einschlägigen Übersichten z.B. auf FAZ.net sehen kann, dass derzeit knapp 40% der eingespeisten Energie aus Windkraft kommt. Plus knapp 10% aus Biomasse plus derzeit nur 2 % aus Solar.
Das ist doch schon mal gar nicht so schlecht, finde ich.
Das Thema e-Auto ist ähnlich emotional wie z.B. das Tempolimit. Eine sachliche Diskussion wird da leider immer schwieriger. Und einfache Antworten gibt es auch hierzu leider nicht.