Ich hole diesen alten Thread wieder hoch, weil es leider eine sehr ärgerliche Fortsetzung gibt.
Nach dem zweiten Softwareupdate des MEZ startete der DAB+ Tuner in den ersten warmen Apriltagen erneut nicht. Auch das zweite Update hatte keinen Erfolg gebracht. Als ich damit bei meinem fMH vorstellig wurde, meinte der, er müsse, weil Garantie, zuerst das MAZDA Technikcenter konsultieren, man melde sich umgehend bei mir. Danach war Funkstille. Auf meine tel. Rückfrage wurde mir mitgeteilt, dass MAZDA ein derartiges Fehlverhalten nicht bekannt sei, es könnte aber am SD-Kartenleser des Navis liegen. Ich sollte mal eine Woche ohne SD-Karte fahren und bei Ausfällen genau Protokoll führen (wann, wo, welche Sender). In dieser Zeit im kühlen Mai traten keine Ausfälle auf. Meine fMH vermute den SD-Kartenleser und deutete einen Austausch an. Man müsse nur noch die Zustimmung vom MAZDA-Technikcenter einholen und will danach einen Termin vereinbaren. Anschließend Funkstille. Auf meine erneute tel. Rückfrage teilte mir mein fMH mit, das Technikcenter hätte eine Rückfrage, ob die SD-Karte bei Mazda erworben wurde. Sollte die Karte nicht über Mazda in Deutschland erworben worden sein, besteht kein Garantieanspruch und ich müsste die Reparaturkosten selber tragen. Die Karte war aber bei diesem fMH (zum stolzen Preis) erworben worden. Anschließend erneut Funkstille. Auf meine erneute tel. Rückfrage wurde mir mitgeteilt, dass Mazda noch eine Frage hätte, ob ich in der Handschuhfachbeleuchtung eine LED-Leuchte betreibe, die könne auch den DAB+ Empfang stören, wenn sie nicht von Mazda erworben wurde. Und wieder der Hinweis, dass Störungen,die durch nicht von Mazda erworbenes Zubehör verursacht ... usw... Mein Hinweis, dass die Ausfälle immer am Tage erfolgten, die LED somit nicht eingeschaltet ist und also nicht als Ursache in Betracht kommt, überzeugte die MAZDA-Experten nicht. Ich einigte mich mit dem fMH, dass ich auf die originale Mazda Glühlampe zurückrüste und weiter Protokoll führe. Nach dem nächsten Ausfall meldete ich mich wieder beim fMH. Jetzt lautete die Frage, ob ich auch die Innenbeleuchtung auf LED umgerüstet habe. Alles wie gehabt, wieder die Frage woher bezogen, der Hinweis auf mögliche Reparaturkosten usw. Mein Hinweis, dass mit Betätigen des Startknopfes nicht nur der DAB+ Tuner startet (und manchmal leider auch nicht), sondern auch die Innenbeleuchtung abgeschaltet wird, also die LED-Leuchten abgeschaltet sind, überzeugte die MAZDA-Experten nicht. Also wieder Rückbau auf original Mazda Glühlampen, erneuter Ausfall, Fehlerprotokoll. Nun gab es einen Werkstatttermin. Dabei sollten Messungen und Untersuchungen erfolgen, die Mazda für eine Reparaturvorschlag benötigt. In drei bis vier Tagen sollte ich einen Rückruf erhalte was gemacht werden und wann die Reparatur erfolgen soll. Was folgte war aber wieder Funkstille. Nach meiner erneuten tel. Rückfrage wurde mir mitgeteilt, dass das Mazda Technikcenter keinen Reparaturvorschlag unterbreitet habe. Aber man wies mich aber darauf hin, dass ich in der Zeit, in der ich ohne Navi SD-Karte gefahren bin ein Kartenupdate vorgenommen habe, was die Fehlersuche erschweren würde. Letztendlich schlug man mir vor nach der Ferienzeit Ende August, Anfang September meinen CX-3 für 14 Tage bis drei Wochen (!!) in die Werkstatt zu nehmen, um den Ausfall zu reproduzieren und die Ausfallursache zu ermitteln. Von einem Ersatzfahrzeug war keine Rede.
Für mich zeichnet sich hier eine deutliche Strategie des fMH und/oder MAZDA ab:
- Dem Kunden Mitverschulden zu unterstellen, mit Reparaturkosten zu drohen und unzumutbare Bedingungen zustellen, um mich zur Rücknahme der Reklamation zu bewegen.
- Auf Zeit zu spielen, um den Sommer zu überbrücken. In der kühlen Jahreszeit sind bisher keine Ausfälle aufgetreten und man kann so das Problem bis zum Ablauf der Garantie im März nächsten Jahres aussitzen.
Ich bin Elektronik-Ingenieur mit 40 Jahren Berufserfahrung und ich weiß auch, dass eine Autowerkstatt keine Radiowerkstatt ist. Dennoch, die fachliche Vorgehensweise und Argumentation von Seiten MAZDA sind für mich über weite Strecken nicht nachvollziehbar.
Die Ausfallcharakteristik meines DAB+ Tuners ist typisch für einen Klassiker unter den Elektronikfehlern: kalte Lötstellen; sporadisch und oft unter bestimmten Bedingungen auftretend und dennoch nicht oder schwer reproduzierbar.
Seit April dieses Jahres sind 5 Ausfälle aufgetreten, das könnte man vielleicht verschmerzen. Aber ich weiß, dass bei kalten Lötstellen die Ausfallintervalle immer kürzer werden und sie typische Vorboten eines vorzeitigen Totalausfalls einer Elektronik sind. Die Suche nach einer kalten Lötstelle ist zeitaufwendig. Deshalb tauscht man bei den heutigen Preisen für Elektronik (damit meine ich nicht die Mondpreise in den Ersatzteilpreislisten der Autohersteller) aus ökonomischen Gründen ganze Baugruppen oder Module ohnr die genaue Fehlerstelle zu bestimmen.
Warum das bei Mazda nicht so ist, ist mir ein Rätzel.
Tschüss, HMK