Moin zusammen,
mein zweiter Post; deshalb zunächst einmal: Meine Name ist Andreas und
ich komme aus dem Speckgürtel von Berlin, habe von Anfang an bis zum
Wechsel auf Turbodiesel (530d) Saugbenziner gefahren und fahre nunmehr
seit Mitte November 2017 einen CX-3 2.0 G-120 Exclusive Line Neuwagen mit Handschaltung.
Unfallbedingt mußte es bei mir mit der Ersatzwagenbeschaffung schnell gehen und dabei war für mich vor allem maßgeblich ein Benzinmotor mit vernünftigem Hubraum, Reduzierung aller für Defektanfälligkeit bekannten Baugruppen für lange und problemlose Nutzbarkeit ohne böse Überraschungen, Kinderkrankheiten durch Marktpräsenz bereits ausgestanden und für allenfalls zwei Personen angemessene Fahrzeuggröße mit Langstrecken- und Autobahntauglichkeit ausschlaggebend.
Zwangsläufig fiel daher der Blick auf Mazdas Saugbenziner und neben 6er, Mazda 3 und CX-5 fiel aufgrund des Designs rundum nahezu momentan die Wahl auf einen innerhalb von vier Wochen verfügbaren CX-3 (6er und CX-5 waren mir zu groß aber der Mazda 3 Viertürer hätte es auch werden können, war aber nicht greifbar), ohne diesen jemals vorher probegefahren zu sein.
Nach der dritten Tankfüllung will ich mal möglichst objektiv meine Eindrücke schildern:
Positiv
- das Design
empfinde ich sowohl außen wie auch innen als extremst gelungen und entspricht absolut meinem Geschmack, außen agressiv elegant sportiv und innen reduzierte Sachlichkeit mit einem Hauch von Italien.
Ich habe nunmehr auf mattschwarze 18 Zöller in 225/45 gewechselt, mit dem schicken Nebeneffekt, dass jetzt die Radhäuser besser ausgefüllt und die Reifenflanken nicht mehr so ballonartig hoch sind und durch geringe Spurverbreiterung nebst etwas breiteren reifen das Fahrzeug deutlich bulliger dasteht.
- Motor
Der 2.0 Saugbenziner begeistert mich immer noch!
Bis 3.000 U/Min sehr kultiviert, laufruhig und leise ... ab da hörbar, aber ohne angestrengt zu wirken.
Selbst im 5. Gang zieht der Motor ab 30/35 km/h noch spürbar und sauber an - meine früheren Sauger (z.B. Mondeo 148 Ps aus 2.0l) hätten da das Stottern bekommen ...
- Verbrauch bisher akzeptable 7,1l/100km mit sehr viel Autobahn und viel Landstraße bei ungezwungen geschwinder Fortbewegung,
- 120 PS für diese Fahrzeuggröße-/Gewicht absolut ausreichend auch für behende Fahrten,
- Motor ist elektronisch gedrosselt und für bis zu 165 PS konzipiert, so dass die mechanische Belastbarkeit gar nicht ausgereizt wird, was eine längere Lebensdauer verspricht,
- keine bekannten potentiellen Defektquellen (Kostentreiber) am Antrieb (kein Turbo, Steuerkettenprobleme sind mir nicht bekannt),
- Handschaltung
Besser ist die von BMW auch nicht.
- Platzangebot/Sitze/Bedienung
Bin selbst 186m lang und es ist längenmäßig ausreichen Platz auf dem vorderen Gestühl,
Kopffreiheit ist ebenfalls mehr als ausreichend vorhanden,
An den oftmals als zu weich bemängelten Seitenwangen der Vordersitze wurde offensichtlich in 2017 nachgebessert. Bei meinem Fahrzeug sind die Dinger steif und fest.
Sitze sind insgesamt fest gepolstert und unproblematisch bequem auch auf Langstrecke, die fehlende elektrische Verstellbarkeit bemängele ich nicht, da ich über zwei Hände mit noch voller Fingeranzahl verfüge und die Sitze nicht permanent verstellt werden.
Alle wichtigen Bediehnelemente sind intuitiv nutzbar, Abstriche gibt es im Detail z.B. beim MZD Connekt oder bei der Positionierung des Lautstärkeregelers (zu weit hinten).
Wenn man wirklich ehrlich ist, dann ist der CX-3 ein 2 + 2 Sitzer und hinten sind Personen bis 175 cm oder Kinder gemeint.
- Geräuschentwicklung
Für mich wirkt das Fahrzeug extrem leise. I-Stopp Motorenabschaltung bemerkt man im Grunde nur am Display oder am Motorrütteln bei Anspringen, Windgeräusche empfinde ich als sehr gering.
Negativ
(Mäkeln auf hohem Niveau. )
- Auslieferungszustand
Es ist imho unverschämt und unzulässig, den Neuwagenkäufer Mitte/Ende Oktober auf eine 200km Heimreise auf nahezu profilloser Sommerbereifung, ohne serienmäßiges Warndreieck, Erste-Hilfe-Equipment und ohne Warnweste von der Fahrzeugabholung auf die Straße zu entlassen.
Wozu liegt ein Wagenheberhebel bei, wenn kein Wagenheber mitgeliefert wird?
Das Benutzerhandbuch ist ein Witz, da Wichtiges und Nützliches nicht aufgeführt ist, eine Inhaltsübersicht fehlt und selbst das Schlagwortregister lückenhaft ist.
Was kostet an einer SD Karte mit offline Straßenkarte 690,- Euros?
- Allgemeines
Sämtliche Dokumentationen des Herstellers legen nahe, dass zum Erhalt der Garantie die notwendigen Inspektionen zwingend in einer Hersteller-Vertragswerkstatt/Servicepartner durchzuführen sind.
Das ist schlichtweg irreführend falsch!
Jede bei einer Kfz-Meisterwerkstatt fristgemäß durchgeführte Inspektion, die nach den Herstellerspezifikationen (benötigt wird entsprechende Software!) durchgeführt wird, wahrt die gegenüber dem Hersteller bestehenden Garantieansprüche gemäß Garantiedauer.
- Lenkung
ist für meinen Geschmack zu leichtgängig und sensibel (wohl auf zarte Frauenhand im Stadtverkehr konzipiert) und zu direkt, was zwar auf Landstraßen und in der Stadt zu agilem Handling, aber zu nervösem/empfindlichem Fahrverhalten auf der BAB führt. Entspannter Geradeauslauf bei schneller Autobahnfahrt ist kaum möglich, permanente winzige Lenkkorrekturen um die Mittenstellung herum sind erforderlich, um die Spur sauber zu halten - das strengt an. Das Lenkrad möchte gern fest gehalten werden, nur leichter Griff führt zu argen Spurabweichungen.
Natürlich trägt hier auch die Kürze des Radstandes und der Spur bei - ich erhoffe mir da etwas Besserung durch den vorgenommenen Radsatzwechsel auf 225/45-R18.
Innenbreite ist (gewöhnungsbedürftig) knappst bemessen,
Auch das neue 2017er Lenkrad ist im Querschnitt des Lenkradkranzes schlecht gestaltet, da die dem Fahrer zugewandte Vorderseite des Lenkradkranzes dünn ausläuft und daher bei von vorn aufgelegter Hand in der Handinnenfläche drückt,
Zum Hupen muß man zwingend eine Hand vom Lenkrad nehmen und den Airbageinsatz drücken.
- Federung/Dämpfung/Geräusche
Der CX-3 ist "schaukeliger" sowohl in Längsrichtung als auch in der Seitenneigung, als von mir gewohnt - auch hier erhoffe ich mir durch den Radsatzwechsel etwas Besserung - und damit auf den standard 16zöllern mit voluminöser 60mm Radflanke recht komfortabel abgestimmt,
Es poltert aber nichts und der Innenraum ist auch bislang klapper- und knisterfrei.
-Bedienung/Verarbeitung/Materialien
Die geringe Innenbreite wurde schon genannt; die auch deshalb fast zwingende Mittelarmlehne ist nicht ab Werk orderbar,
Gelegentliches Klappergeräusch aus Richtung leerem Beifahrersitz läßt sich mit einem Handgriff zur Ordnung des falsch hängenden Riegels des Beifahrergurtes zuverlässig beheben,
Hartplastik an der Türverkleidung und das Armaturenbrett komplett - stört mich nicht über die Maßen, da ich weder darauf schlafe noch täglich gummiertes/geschäumtes Kunststoff streicheln muß,
Die linke Armlehne in Verlängerung des Türinnengriffs ist zu niedrig positioniert und die Scheibenunterkante zu hoch, so dass es auch für den linken Arm keine vernünftige Ablage gibt,
Den Rändelrädchen/Drehknöpfchen zur Luftstromstärkeregulierung an den runden Luftausströmern bemesse ich bei Männerhänden keine lange Lebensdauer zu, öftere Bedienung vorausgesetzt,
Handschuhfachdeckel öffnet leider ohne Dämpfung ungebremst,
Zu wenige, schlecht positionierte und schlecht gestaltete (in den Türen) Ablagen.
MZD Connect ist während der Fahrt teilweise nur umständlich und mit Aufmerksamkeitsverlust zu bedienen - geht aber.
Kofferraum ist mit drei Getränkekisten voll - das ist arg wenig; Höhe der Einladekante ist bekannt richtig hoch.
Die Heckseite ist ein Drecksauger in mir bislang unbekannter Dimension,
- Kupplungspedal steht für meinen Geschmack zu weit in den Fußinnenraum und hat einen zu langen Weg.
Was ich bislang wirklich vermisse?
- gelassennerer Geradeauslauf,
- etwas größerer Kofferraum (wenigstens vier Getränkekisten),
- Glashubdach,
- Komfortöffnen- und -schließen,
- beheizbare Frontscheibe (ruckzuck Beschlagfreiheit),
- Lordosenstütze für Fahrersitz (kann ja noch notwendig werden),
- 12 Volt Dose im Kofferraum.
Habe fertig ....