Gerade aufgrund solcher nicht werbefinanzierter ehrlicher Erfahrungsberichte echter Nutzer bin ich ganz froh, ein 2017er Modell gekauft zu haben.
Da waren eben zwei Jahre ab Markteinführung des CX-3 Zeit, die bei jedem neuen Fahrzeugmodell üblichen Kinderkrankheiten auszumerzen und mit den gemachten Erfahrungen sinnvolle Verbesserungen vorzunehmen.
Das ist zwar zugegeben übel für die Kunden, die einen Erstauslieferungswagen haben, aber nach der Überarbeitung profitieren dann alle anderen.
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Genau deswegen ist meine Wahl auf den CX 3 gefallen.
Ich hatte vorher einen Mazda 5 mit den tollen Schiebetüren hinten (die ich echt vermisse), aber der war mir mittlerweile zu groß geworden, da die Kinder aus dem Haus sind und meine Frau und ich nun alleine mit dem Wagen unterwegs sind. Und davon sind ca 80% die Fahrt zur Arbeit.
Ich hatte mit dem KIA Stonic geliebäugelt, aber meine Frau meinte, sie wollte kein Auto haben, dass ganz neu auf dem Markt ist. Eben genau wegen der Kinderkrankheiten, die es bei unserem CX3 ja nun auch gab.
Kurz nachdem ich meinen Entschluss gefasst hatte, den Kleinen von Mazda zu kaufen, kamen die ersten Werbespots vom VW Troc raus. Aber das (Ich bitte um Verzeihung) stinkend langweilige Cockpit mit dem Display und den altbackenen Schaltern ringsrum, der übliche VAG Konzern Mist. Da kannste rein Optisch keine Katze mehr hinter dem Ofen vorlocken. Und teurer ist er auch noch.
Ca. 1 Woche vor der Abholung meines Kleinen kurz vor der polnischen Grenze kamen mir doch ein paar Zweifel, ob die Entscheidung für den Diesel die richtige war.
3 Wochen und knapp 1500 km später kann ich sagen: Ja, sie war es. Egal, was sich rund um den Diesel entwickeln wird, egal, was sich unsere Politiker noch ausdenken. Ich werde meine Entscheidung nicht bereuen.
Leise, sparsam, und vollkommen harmonisch, wie sich der Motor in das fantastische Auto einfügt. Die bullige Optik des kleinen passt perfekt zu dem kraftvollem Brummen des Diesels. Und die Fahreigenschaften des Selbstzünders: in meinen Augen einfach fantastisch. Sowohl auf der Autobahn wie auch in der Stadt. Kraftvoller Durchzug und oben rum keineswegs laut.
Gut, ich muss zugeben, ich bin jetzt auch kein sportlicher Fahrer, aber fürs Überholen auf der Landstraße muß auch ich mal aufs Gas drücken. Und da hängt der Kleine gut dran.
Bei einem Auto mit diesem Design erwarte ich auch nicht unbedingt eine weiche Federung. Und so kommt sie bei mir auch rüber: sportlich aber auch komfortabel. Man fühlt noch gut den Kontakt zur Straße ohne den Kaffee zu verschütten . Extremsituationen hatte ich zum Glück noch keine, kann ich aber auch gut drauf verzichten.
Der Komfort setzt sich bei den Sitzen fort, die anscheinend beim 2017 überarbeitet wurden. Gute Balance zwischen Halt und Wohnzimmer. Einzig fehlend ist die einstellbare Lendenwirbelstütze. Die Kopfstütze ist ungewöhnlich nahe am Mann, aber nicht störend. So kann man den Kopf auch mal ablegen, ohne den Hals überstrecken zu müssen. Für Japaner üblich: die etwas kürzere Beinauflage. Aber das ist eigentlich nichts erwähnungswürdiges mehr.
Komfortabel auch die Bedienung, alles wichtige, was man während der Fahrt braucht, am Lenkrad, der Rest in gut erreichbarer Nähe. Einzig der etwas weit zu hinten liegende Jog-Schuttle stört den ansonsten sehr guten Gesamteindruck. Mich stört das hier vielbemängelte Hartplastik nicht weiter. Außerdem ist es an einigen ausgewählten Stellen durch Schäumung mit Kunstleder oder durch Carbonoptik unterbrochen, was einen recht interessanten Mix ergibt. Kleiner Wehrmutstropfen bei meinem: Der Handschuhfachdeckel klappert sehr nervig bei unebener Fahrbahn, oder kalten Motor mit geringen Drehzahlen. Mal sehen, ob man das mit etwas Moosgummi in den Griff bekommt. Ansonsten deute ich es mal als gewolltes Lebenszeichen des Motors, den man im Leerlauf und unteren Drehzahlen fast nicht hört-
Zurück zur Bedienung, da sind noch ein paar Punkte, die ich ansprechen möchte- mir fehlen die Automatik- Fensterheber aus meinem 5er. Die waren richtig gut. schade, dass man hierauf verzichtet hat. Das konnte Mazda vor zehn Jahren besser.
Verzichtet hat man auch auf eine Motortemperaturanzeige. Leider! wenigstens in der kleinen Info Anzeige im Cockpit, welche die Bezeichnung Bordcomputer nicht wirklich verdient, hätte man einige wichtige Fahrzeuginfos unterbringen können. Der Temperaturfühler ist ja da, nur eine Frage der Programmierung.
Dafür finde ich ist die Bedienung des MZD´s gut gelungen. Logisch und selbserklärend. Für den Umfang was das Gerät kann doch sehr übersichtlich. Die Haptik des Jog- Shuttles ist durch die Rasterung vorbildlich. Nur die Stelle, an der er eingebaut ist, ist wie erwähnt, nicht optimal.
Die Verbindung vom Handy zum Gerät per Bluetooth und W- LAN hat den Vorteil, dass man alles über den Drehregler oder sogar per Sprachsteuerung erreichen kann, ohne ständig aufs Display gucken zu müssen. Kein umherfliegendes Kabel oder unschöne Halterung für den modernen Knecht. Er verschwindet in der Hose/ Jacke und gut ist.
MIt dem passendem USB Stick bleibt auch die Ablagefläche in der Mittelkonsole erhalten.
Das ab der Exclusiv Line enthaltene LED Licht ist sehr gut und bietet viel Licht und Sicht auch schon im Abblendbetrieb.
Natürlich kann man auch an diesem Auto noch einiges verbessern. Z.B. etwas durchdachtere und vielleicht auch mehr Ablagemöglichkeiten. Besserer Korossionsschutz, beheizte Frontscheibe (Bei Ford schon seit Jahren erhältlich) und noch einiges mehr.
Aber für den Preis bietet das Auto sehr viel Fahrspass und eine fantastische Optik gepaart mit vielen technischen Finessen und Helferlein.
Mein Fazit: absolute Kaufempfehlung.