Hallo
Wer ein System anbietet bzw. verkauft, muss auch dafür sorgen, das es auch in Deutschland funktioniert. Es geht nicht darum, ob man dann nicht mehr fahren kann, natürlich kann man das, aber die "Christbaumbeleuchtung" im Kombi nervt mich.
Ich denke, hier gäbe es Möglichkeiten, sowas weitgehend zu verhindern.
Das sehe ich auch so, und es gibt zweifellos sogar sehr kostengünstige Möglichkeiten, die Funktionsfähigkeit dieser Systeme auch über einen sehr weiten Bereich zu gewährleisten.
Wir betreiben unsere Autos schließlich nicht im "Tal des Todes" oder am Südpol, sondern setzen sie den Wetterereignissen eines ganz normalen mitteleuropäischen Klimas aus.
Ich stelle mir gerade vor, die Autos würden schon bei -5 Grad C° reihenweise nicht mehr anspringen, was das wohl für ein Geschrei gäbe (und das wäre noch eher eine der Fahrsicherheit zuträgliche Situation, weil dann so mancher Depp gar nicht auf der Straße wäre ).Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ein System aus technischen oder physikalischen Gründen an seine Grenzen kommt und es entweder unmöglich oder unverhältnismäßig aufwändig wäre, diese zu überschreiten, oder ob es allein an einer aus Kostengründen nur eingeschränkt tauglichen Lösung liegt, die schon mit geringem Mehraufwand zu ertüchtigen wäre.
Wenn man Systeme baut, die zu ihrer Funktion "Sicht" benötigen, dann muß man auch sicherstellen, dass sie diese Sicht auch bei solchen harmlosen Beeinträchtigungen behalten, wie sie unser ganz normales Wetter bereithält. Das "System Fahrer" braucht auch Sicht bei Regen oder Schnee, und deswegen hat man sich Scheibenwischer und Lüftungsdüsen an der Windschutzscheibe einfallen lassen, um diese Sicht auch bei Regen oder Schnee zu gewährleisten. Das ist ein simples, kostengünstiges und effizientes System, das einen großen Bereich "durchsichtig" halten kann - und bei den lächerlichen paar Quadratzentimetern, die die Assistenzsysteme als "Guckloch" brauchen, soll sowas nicht kostengünstig möglich sein..?
Deshalb bin ich auch laut und deutlich unzufrieden, denn es ist keinesfalls so, dass die Hersteller sich nicht umhören täten - allein: reagieren tun sie erst dann, wenn sie Nachteile für sich befürchten müssen. Und das müssen sie, wenn die Konkurrenz hier vorprescht und ihnen ggf. Marktanteile abjagt. Warum sind denn Autos ohne Klimaanlage mittlerweile nahezu unverkäuflich? Und brauchen so leichte Autos wie die unseren wirklich eine Servolenkung? Der Kunde hat hier in seinem Kaufverhalten sehr deutlich gemacht, was er erwartet!
Übrigens: Ich habe auf vielen Bildern gesehen, dass unsere Autos auch mit den typischen Kappen der Scheinwerfer-Reinigungsanlagen rumfahren - in anderen Ländern. Dort findet man eine Schneeschicht auf den LED-Scheinwerfern offenbar nicht so prickelnd - es geht also, wenn man muß!
Wenn man sich auf Seiten der Hersteller allerdings darauf verlassen kann, dass schicke Alufelgen oder andere Designmätzchen einen größeren Kaufanreiz erzeugen als eine zuverlässige Technik, muß man sich auch nicht bewegen...
Ich kann auch ohne Rückfahrkamera rückwärts fahren, aber mit ihrer Unterstützung ist es eine enorme Erleichterung und deshalb erwarte ich, auch bei ganz normalem Regenwetter mehr sehen zu können als nur einen riesengroßen Wassertropfen. Diese Kamera stiftet mir halt mehr Nutzen als ein vor sich hin brummelnder Sebring (vielleicht liegt es ja daran - nix für Ungut, ihr Auspufffreaks ). Schon mit einer Beschichtung der kleinen Abdeckscheibe wie bei den "Lotus-Effekt" Brillengläsern wäre hier wohlmöglich eine erhebliche Verbesserung bei minimalen Kosten möglich - so man denn will. Und deswegen meckere ich munter weiter und bin eben nicht vorschnell zufrieden mit halbherzigen Lösungen...
Gruß Wolfgang (Schrauberopa)