Wissenswertes über Lader, Sauger, Turbolöcher und Motorcharakteristika...

  • Ich finde das schon erstaunlich das ein hochkomplexes Bauteil wie ein Turbolader ,Turboloch hin oder her, trotz relativ langer Betriebsdauer noch so einwandfrei arbeitet.

    Da hat sich natürlich im Laufe der Zeit einiges getan und Turbolader halten heutzutage auch 150.000km ohne Revision und ohne ständig 'kaltgefahren' zu werden.

    Die Lader sind effizienter geworden, kleiner mit teilweise variabler Schaufelgeometrie, externe Ölversogung und Wassergekühlt und Technik rundum die die Effizienz deutlich verbessert haben als noch von 20 Jahren. Dazu tragen auch die Motorsteuergeräte bei die mittlerweile viele Informationen mitverarbeiten um auch Einfluß auf die Steuerung des Laders nehmen.


    So ein Ding dreht schon ordentlich, man darf aber auch nicht vergessen wie oft so ein Kolben bei 7000U/min im Zylinder herumsaust.


    LG Rob

  • Okay, @hellew , nun hast Du mich neugierig gemacht. :)

    Dann rechnen wir mal...


    Eine typische Durchschnittsgeschwindigkeit über eine lange Fahrstrecke von mehreren 10.000km ist z.B. 65 km/h.

    Wenn man das zugrunde legt, dann läuft ein Motor über eine Distanz von 100.000 km insgesamt 100.000 km / 65 km/h = 1.538 h. Das sind die Betriebsstunden für 100.000km.

    1.538 h = 92.308 Minuten


    Wenn man von einer durchschnittlichen Drehzahl von 300.000 / Min bei einem Turbolader ausgeht, dann erhält man:

    92.308 Min x 300.000 Umdrehungen/ Min = 27.692.400.000 Umdrehungen über eine Laufleistung von 100.000km


    Nicht schlecht.... knapp 28 Milliarden Umdrehungen auf 100.000km. Fleißig, fleißig der Kleine.....

    "Aerodynamik ist für diejenigen, die keine Ahnung von Motorenbau haben." Enzo Ferrari


    Mazda CX-3 G121, Schalter, Signature, Oris AHK, EZ. 09/2018 in Magma-Rot Metallic (verkauft im Mai 2022)

  • Stimmt! Aber es sind DIE Kleinen.;) Wenn so etwas in Serien funktioniert, ist es für mich ganz große Ingenieur- und Fertigungskunst. :thumbup::thumbup::thumbup:

    „Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.“
    René Descartes

    :0022:

  • Ja, das ist es tatsächlich... große Ingenieurs- und Fertigungskunst.

    Denn es müssen viele Herausforderungen gelöst werden:

    - Die Entwicklungskosten müssen im Rahmen bleiben

    - Die Materialkosten ebenfalls

    - Die Herstellung muss bezahlbar sein

    - Die Montage darf nicht kompliziert und lange dauern und es darf keine Raketenwissenschaft sein

    - Die Wartung und gegebenenfalls eine Reparatur muss schnell und kostengünstig möglich sein


    - Und last but not least... das Teil muss alle obigen Kriterien erfüllen und trotzdem haltbar sein!


    Ja, das ist echte Kunst...

    "Aerodynamik ist für diejenigen, die keine Ahnung von Motorenbau haben." Enzo Ferrari


    Mazda CX-3 G121, Schalter, Signature, Oris AHK, EZ. 09/2018 in Magma-Rot Metallic (verkauft im Mai 2022)

  • Welches Fahrzeug soll das tun ?

    Was moderne Turbomotore machen ist das einerseits die Wasserpumpe elektrisch betrieben ist und so nach dem Abstellen den Kühlkreis weiterlaufen lässt oder eine zusätzliche Ölpumpe die die Ölversorgung vom Lader nach dem Abstellen weiterlaufen lässt um das eigentliche Problem die Ölverkokung der Turbowelle zu verringern.


    LG Rob

    Das ist auch meine Erfahrung. Das kaltfahren von Turbos war nur in der Anfangszeit der Turbos wichtig. Und auch dann auch nur, wenn man dem Turbo vorher richtig Feuer gegeben hat. So mit Vollast auf der Autobahn und dann auf den Rastplatz und 30 minuten Pause machen, das war echtes Gift für den Turbo. Aber eine normale Autobahnfahrt und anschließenden 10 Minuten von der Autobahnabfahrt nach hause, haben schon ausgereicht, ob den Turob in den normalen Bereich zu bringen, das es keine Probleme gab


    Die ersten Turbos waren halt sehr groß, d.h. unten herum tat sich wenig aber oben hattest du das Gefühl, dir schlägt jemand mit dem Vorschlaghammer in den Rücken. Dann kamen die kleineren Turbos, die zwar kein Turboloch mehr hatten, aber oben herum wie zugeschnürt waren.


    Heute ist man in der Lage das zu kompensieren, das sich die Turobmotoren fast wie Sauger anfühlen. Und man hat auch die anfänglichen thermischen Problem im Griff.


    Trotzdem habe mag ich den 2 L Motor vom CX3 lieber als einen kleinen Turbo. Das war auch eienr der Gründe, warum ich den CX3 gekauft haben

  • Die ersten Turbos waren halt sehr groß, d.h. unten herum tat sich wenig aber oben hattest du das Gefühl, dir schlägt jemand mit dem Vorschlaghammer in den Rücken. Dann kamen die kleineren Turbos, die zwar kein Turboloch mehr hatten, aber oben herum wie zugeschnürt waren.

    Da kann ich mich noch gut an die Anfänge erinnern, BMW 2002 Turbo oder die May-Capris, die waren teilweise gefährlich in Kurven denn nach nix kam Bums und der schlagartig sodaß viele die Straße mit dem Heck voran verlassen haben.


    Das ist Geschichte und vieles mittlerweile so geregelt das man den Turbo nur mehr daran merkt das einfach Kraft vorhanden ist.


    Wir haben uns den CX-3 eingetreten weil mein Frau 'einen roten CX-3' wollte ohne ihn jemals gefahren zu haben.

    Mir war im Herbst fad und wie immer die Pflichtbesuche am Wochenende -> Inserate durchwühlen, so kam auch der junge Gebrauchte ins Visier denn den 'neuen CX-3' gab es nicht lagernd und dann nur mehr Frontkratzer und 121PS.


    Also wurde es der 09/2018er G150/AWD/AT/REVOLUTION TOP, meine Frau ist happy (wichtig) und ich war vom Motor entäuscht (auch von einigen unverständlichen Austattungsmängeln)


    Ich fand schön das Mazda keine Zwergenmotoren verwendet und Hubräume anbietet, aber die 150PS sind irgendwo und man schwimmt damit halt so mit.

    Ohne Sport macht die Automatik auf, ich versuche so wenig Drehzahl wie möglich zu fahren, was beim Beschleunigen dazu führ das gefühlt 5 Gänge zurückgeschaltet wird und vorne Lärm entsteht, die Beschleunigung passt nicht zum Lärm denn es geht nix weiter.


    Selbst auf Sport schalte er zwar anders und dreht höher, nur so richtig Druck (es sollten ja immerhin 150 Pferde da vorne sein) ist nirgends vorhanden.


    Das liegt am Motorprinzip das auf wenig Kraftstoffverbrauch und wenig Abgase ausgelegt ist aber als reiner Sauger alle Nachteile davon hat.

    Ich habe mich abgefunden das zu den Stärken der Motor nicht dazugehört, er ist angenehm zum Gleiten und auch Autobahnfahren ist leise und nicht unbequem (sogar mit den 20 Zöllen)


    Frau happy = okay !


    Ein 150PS Turbo-4 Zylinder mit 1600ccm wär fein gewesen, aber ist nicht, zumindest ist der schön rot ! :saint:


    LG Rob

  • Ja Turbolader sind hochkomplex und haben extreme Drehzahlen. Die meisten Fahrer von Turbomotoren glauben auch das der Lader solange hält wie der Motor. Manchmal klappt das, sehr oft aber auch nicht. Wenn man im Mazda 3 MPS Forum und beim CX5 der den 2,3 Turbo verbaut hat schaut, liest man oft das ein Laderschaden vorliegt. Bei Ford Focus ist es auch ein Thema. Ob es unsachgemässes Behandlung ist oder woran es liegt ,ist in Foren immer schwer nachzuvollziehen. Viele Autos mit Turboschaden waren auch nicht getunt, was daran liegt das aus dem Serienlader nicht mehr sehr viel Leistung rauszuholen ist.

    Mit dem Wissen über diese Schäden haben wir den Lader bei unserem MPS ausgebaut und im Turbozentrum Berlin komplett überarbeiten lassen- Lager mit Notlaufeigenschaften, verstärkte Wellen und das gegossene Verdichterrad durch ein grösseres gefrästes ersetzt. Das hat den Vorteil das das Verdichterad leichter ist und weniger "unrund" ist wie das gegossene.

    Beim Ausbau vom original Lader bei ca. 30000km hatte das Verdichterrad schon "Spiel" auf der Welle- der Lader hätte auch keine 100000km gehalten.

    Beim schrauben am Motor letztes Jahr haben wir das "Spiel" auf der Welle nochmal kontroliert (am überarbeiteten LAder) und es war nun nach 80000km (50000km mit dem überarbeiteten Lader) keins vorhanden.


    Was mich mal interessieren würde und wo ich mich nie mit beschäftigt habe- Kompressor statt Turbo. Ist der halbarer, ist der besser, welche Vorteile / Nachteile hat ein Kompressor gegenüber einem Turbo???

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  • Ich hatte ja zwischenzeitlich vor dem CX-3 einen Smart mit dem 0,9 Liter Motor Turbo und Automatik Baureihe ab 2015 wo der Motor von Renault und auch viele andere Bauteile stammen.

    Da kann ich mich noch entsinnen das es mit dem Turbo viele Probleme gegeben hat das Wastegate immer der Grund war bzw. defekt gegangen ist und dann der komplette Turbo gewechselt werden musste.

    Kann man auch viel im Smartforum nachlesen.

    Abgesehen davon hatte das Auto noch viele andere Fehlkonstruktionen und ich hatte Glück das ich das Auto wie hier im Forum schon geschrieben wieder wandeln konnte.


    Für mich war bis jetzt mein ehemaliges Mercedes Sportcoupe der 1,8 Liter Kompressormotor und nur 143 PS die beste Motorisierung.


    Der Mazda CX-3 kommt nicht annähernd an die Fahrleistungen des 1,8 Liter Mercedes.

    Der Spaßfaktor bzw. die Beschleunigung bei meinen CX-3 mit 150 PS ist wirklich ein wenig bescheiden nur wenn man mal richtig auf das Gaspedal geht bemerkt man das er losgeht.

    Aber wie hier schon geschrieben liegt das sicherlich an den neuen Abgasbestimmungen früher sind 2 Liter Autos bei höheren Drehzahlen wesentlich besser losgegangen.


    Ich habe mich aber noch nie mit Turbo oder Kompressor beschäftigt bzw. auseinander gesetzt und habe auch noch nicht gegoogelt warum Mercedes wieder auf Turbomotoren gewechselt ist.

    Ob das an den neuen Abgasvorschriften liegt ???

    Für mich ist der Kompressor jedenfalls bis jetzt wesentlich besser gewesen und problemloser er hatte gefühlt immer sofort Kraft.

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  • Ein Kompressor wird über einen Riemen oder Zahnräder direkt vom Motor angetrieben. Nicht wie der Turbo vom Abgasstrom.

    Das bringt einem Kompressor Vor- und Nachteile im Vergleich zu einem Turbolader:


    Vorteile:

    - Unabhängig vom Abgasdruck ist der Kompressor in der Lage, sofort, verzögerungsfrei und schon bei sehr niedrigen Drehzahlen zu unterstützen, indem verdichtete Luft in den Brennraum gepresst wird.

    - Edit: Dies lässt einem Kompressor-Motor wie einen (Saug-) Motor mit viel Hubraum wirken.


    Nachteile:

    - Ein Kompressor (und auch ein Turbolader!) verbraucht ein wenig Leistung, die letztlich fehlt, weil er einen Widerstand, eine Last für den Motor bedeutet. Dies trifft auch auf einen Turbolader zu, der einen größeren Abgasgegendruck erzeugt, als es ohne ihn der Fall wäre.

    - Eine Register-Aufladung wie bei Turbomotoren ist schwierig.

    - Häufig erzeugt ein Kompressor mehr unangenehme Geräusche beim Betrieb als ein Turbo. Z.B. ein Pfeifen oder Dröhnen. Bei Sportwagen mag das akzeptabel sein, bei Komfort-Limousinen eher nicht.


    Es scheint derzeit, dass sich der Turbolader gegenüber dem Kompressor durchsetzen würde.

    "Aerodynamik ist für diejenigen, die keine Ahnung von Motorenbau haben." Enzo Ferrari


    Mazda CX-3 G121, Schalter, Signature, Oris AHK, EZ. 09/2018 in Magma-Rot Metallic (verkauft im Mai 2022)

    Einmal editiert, zuletzt von CX3_Fahrer ()

  • Ich habe mich aber noch nie mit Turbo oder Kompressor beschäftigt bzw. auseinander gesetzt und habe auch noch nicht gegoogelt warum Mercedes wieder auf Turbomotoren gewechselt ist.

    Ob das an den neuen Abgasvorschriften liegt ???

    Für mich ist der Kompressor jedenfalls bis jetzt wesentlich besser gewesen und problemloser er hatte gefühlt immer sofort Kraft.


    Ich fahre dzt ein Fahrzeug mit Turbo (Volvo V40 CC T5 AWD mit dem 5-Ender) 2 stk. 5,0Liter V8 Sauger und das Zwergencabrio mit 1,6er 8 Ventiler mit ganzen 95PS.


    So habe ich aktuell den Vergleich klassischer Sauger (1x alt und 1x ganz alt) und einen nichtmehr ganz jung Turbo, damit ist gut vergleichbar wo die Stärken der großen Sauger und der kleineren Turbos liegen, Drehmoment: Turbo 501Nm bei 2700U/min, alt Sauger 460NM bei 3000U/min, ganz alt Sauger 365Nm bei 2500U/min, Leistung: Turbo 272PS bei 5200 U/min, alt Sauger 306PS bei 5500 U/min, ganz alt Sauger 223PS bei 4700 U/min.


    Der 2,5 Liter Turbo hat mehr Drehmoment und deutlich früher als die beiden 5,0 Liter Sauger (alle 3 haben Automatik, Turbo 6 Gang, alt Sauger 5 Gang und ganz alt Sauger 4 Gang)

    Genaugenommen gibt es keinen Berich wo die Sauger dem Turbo überlegen sind, ja so ein V8 (kein US-V8) klingt schon ganz fein aber das Röhren des 5-Enders ist auch nicht zu verachten.


    Warum jetzt MB von den V8 Saugern zu den Turbos gewechselt ist kann man leicht nachvollziehen, die Turbos sind alles neue Motore die V8 Sauger eigentlich alt und vom Spritverbauch her auch schon ausgereizt, zudem haben die Kleinen (bei über 4.0 Liter...) V8er ein wesentlich längeres Drehmomentplateau was gut zum Durchzug passt.

    Zudem ist MB auch wieder vom V6 abgegangen und die Neuen sind wieder Reihenmotore.


    Zum Kompressor, der Nachteil ist der recht große Leistungshunger der Dinger, der Turbo nutzt halt ein Abfallprodukt (Abgas) aber die meisten Kompressormotore sind vom Charakter her wie große Sauger, also man fühlt eigentlich einen größeren Motor unter der Haube und da direkt angetrieben ist dieser 'Hubraum' auch immer da.


    LG Rob