Hallo goldmull,
seit den Tagen des Käfers (un)selig hat sich die Automobiltechnik rasant verändert - statt einer Blechdose, in die oben Luft eintrömte, seitlich Benzin dazukam und unten das Gas/Luftgemisch austrat (auch Vergaser genannt) haben wir heute hochkomplexe Einspritzanlagen mit einer Fülle von Aktoren und Sensoren und eine Menge andere trickreiche Einrichtungen in der Motorkonstruktion, um den immer strenger werdenden Abgasnormen Rechnung zu tragen. Das mag man beklagen, aber ändern kann man es nicht.
Andererseits ist es erstaunlich, dass trotz dieser komplexen Technik die Zuverlässigkeit in der Regel recht hoch ist: Meinen alten heißgehassten Käfer mußte ich so manches Mal am Berg durch Anrollen zum Starten bewegen, weil die Zündkerzen mal wieder naß oder verrußt waren oder der Anlasser aus dem schwächlichen 6 Volt Bordsystem mit seiner unsäglichen Gleichstrom-Lichtmaschine mit elektromechanischem Dreipunktregler nicht mehr genug Saft bekam.
Mein Mazda muß mit denkbar ungünstigen Betriebsbedingungen klar kommen: Viel Kurzstrecken, insgesamt eher geringe Jahres-Fahrleistung, häufig lange Standzeiten in der Garage.
Trotzdem ist er bisher bei der ersten Berührung des Startknopfes immer sofort angesprungen, trotz des (oder möglicherweise sogar wegen?) des hochkomplexen Motormanagements.
Sollte er das einmal nicht tun, müßte ich allerdings im Umkehrschluß davon ausgehen, dass dann auch ein Anrollen a' la' Käfer nix helfen würde, denn dazu ist das System viel zu komplex und damit die Anzahl möglicher Fehlerquellen viel zu hoch; die Wahrscheinlichkeit, durch eine solche Aktion eher Schaden anzurichten, wäre deshalb durchaus vorstellbar.
Ich würde es deshalb Mazda nicht zum Vorwurf machen, wenn sie es von vorneherein verhindern, sein Auto durch solche überkommenen Brachialaktionen zum Leben erwecken zu wollen...
Gruß Wolfgang (Schrauberopa)