Tank eigentlich einer von Euch E10 ?

Hallo, Ihr Lieben, ich bringe noch ein bisschen Würze rein:
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(Peinlich, eigentlich wollte ich es vertikal; aber so spart's auch Platz)
Von diesem Zeug E 50, worüber Ihr auf dem Zettel nachlesen könnt, habe ich 2005 nur ein halben Tank voll getankt, wie mir auch die Tankwartin zur Vorsicht empfahl. Der Preis hat mit 0,85 €/ L eben verführt. Im Tank war also dann soetwas wie E 25. Das Fahrzeug mit Ecotec-Motor 2,0 fuhr damit nicht merklich langsamer, aber irgendwie rauher, so als wäre zu wenig Öl im Motor. Der klang nicht "satt". So habe ich bald wieder Benzin nachgetankt und die Sache vergessen. 2 Jahre später fahre ich auf den Supermarktparkplatz. Dort bin ich immer aufmerksam und schaue nach zerschlagenen Flaschen o.ä. Vorher hatte ich schon höhere Verbrauchswerte beobachtet, die aber zunächst auf verdreckte Bremsen geschoben. Beim Aussteigen roch es penetrant nach Benzin, und unterm Auto hinten links zeigte sich eine Pfütze. Die Fingerprobe brachte zutage - Benzin. Die Pfütze war vorher nicht da. So habe ich den Motor nochmal angestellt und siehe, da lief ein dünner senkrechter Strahl aus dem Auto, glücklicherweise nur bei Motorlauf.
Die Werkstatt hat mir bei ca. 80 000 km, weil die bisherige ein Loch im Aluminum hatte, eine neue Benzinpumpe eingebaut, kaum 100 €, leichtes Rätseln, aber das ging schon noch, Sache vergessen. Wieder ein Jahr später, wir kommen von einer Fernfahrt, und mein Mitfahrer hat das Auto ganz schön gejagt. Ich bemerkte daraufhin, dass ich bei Stand 100 000 km nichts Genaues über den Zustand des Zahnriemens wisse, und die Drehzahl vielleicht etwas zu mäßigen sei. Das war aber am Ende nicht das Problem.
Am nächsten Tag unterm kalten Auto wieder mal ein Pfütze, diesmal unterm Motor. Mist, Wasserpumpe undicht, denn es roch am Finger nach Glykol. Gut, ziehen wir halt den Zahnriemen vor und machen alles zusammen. Dann mache ich den Kühlerverschluss auf, es pufft heftig, und das Tropfen an der Wasserpumpe hört auf. Hm, wie kann den kaltes Wasser so puffen? Das kann nur der Einfluss von Verbrennungsdruck sein...
In der Werkstatt kam der Zylinderkopf runter, man sah da einen "Wurmfraß" im Alu von den Brennraum- zu den Wasserdurchbrüchen, und es war die Rede von einem neuen Zylinderkopf und ca. 4000 € Kosten. Sie hätten da allerdings noch einen Dorfschmied, der könne das auch zuschweißen und überschleifen. Das könnte mit 500 € abgehen. Ich hatte leichte Bedenken, Alu eines hoch wärmebelasteten Teils schweißen zu lassen (Stichwort Schweißspannungen), aber der Geiz siegte. Wie soetwas käme, wüssten sie auch nicht. Sie hätten das noch nie gesehen.
Vorab: ich bin dann noch 120 000 km mit dem geschweißten Zylinderkopf gefahren. Ein paar Jahre später erst kochte die Diskussion um E10 hoch. Da wusste ich, was mir widerfahren war. Solche Knaller wie mich gab's ja sicher nicht viele, sodass nicht viel darüber bekannt war.
Zur Alkoholatkorrosion bei Aluminium möchte ich noch bemerken: Sie tritt auf, wenn Alkohol bei hohen Temperaturen auf Alu trifft. Ist sie einmal in Gang, geht sie auch bei geringeren Temperaturen und weniger Alkohol weiter.
Weshalb aber die kalte Benzinpumpe zuerst durchkorrodiert ist, bleibt mir noch ein Rätsel. Am Ende funktionert Alkoholatkorrosion auch kalt, oder die Pumpe wird im Betrieb warm? Hoher Magnesiumanteil soll das Alu auch anfällig machen.
Im übrigen wäscht zuviel Alkohol auch den Schmierfilm von der Zylinderwand. Besonders wenn er wasserhaltig wird (er nimmt ja im Tank das Kondenswasser auf), zerstört er über Emulsionsbildung den Schmierfilm, wenn das Öl nicht dazu passt. Bei den Rennfreaks und ihren Alkoholambitionen wird z.B. Rizinus genommen, das aber schweinert.
Übrigens die o.g.Tankstelle gibt's noch, und dort gibt es jetzt E 85 (Siehe Kopie). Keine Ahnung, Welche Motoren das in großem Stil verdauen?
Ich will nicht sagen, dass man statt mit E5 nicht auch mit E10 fahren könnte. Wenn aber dann der Motor statt 250 000..300 000 km nur 150 000 km hält, wen will man denn dann verantwortlich machen? Ein Schelm, wer Böses denkt.
Von Herzen hoffe ich, dass das bei Zehnsteine mit der E 85-Fahrerei gut geht. Aber das scheint ja dort etabliert zu sein, wie offenbar auch hie und da in Südamerika. Daher erhebt sich jetzt die Kardinalfrage. Was macht Aluminium-Zylinderköpfe tauglich für Alkohol?
- ein spezielles Motoröl? eher nicht (manche behaupten allerdings, dass "Obenöl", also Zweitaktöl schützen würde? Vorsicht damit bei Diesel-Partikelfiltern!)
- ein Additiv im "Hochalkohol"-Sprit? denkbar
- eine Beschichtung der Alu-Oberfläche? eher nicht
- Alu-Oberflächenbehandlung? denkbar (die Oxidschicht, vor allem die Rauhigkeit der Oberfläche müssen eine Rolle spielen)
- eine spezielle Alu-Legierung? am ehesten
Wer es weiß, soll sich melden.

Gruß - PaPi.

@Pineisz

Zitat von Pineisz

Übrigens die o.g.Tankstelle gibt's noch, und dort gibt es jetzt E 85 (Siehe Kopie). Keine Ahnung, Welche Motoren das in großem Stil verdauen?

Sei gegrüßt,

da mußt du garnicht bis nach Südamerika, speziell Brasilien gehen. In Schweden und Tschechien bekommt man E85 auch flächendeckend.
Aber dafür sind die Autos die das verarbeiten können auch vorher entsprechend
umzurüsten. Das sind dann diese FFV (Flexible Fuel Vehicles). Ford, Volvo, Renault und VW haben sowas im Angebot. Denn immerhin muß man 85 % Alkohol und eine Oktanzahl von 107 abkönnen.

Aber für mich ist E10 mit allem was da auch gesellschaftspolitisch dranhängt schon nicht sinnvoll geschweige denn E85.

Gruß
Helmut

Hast Du mit dem E85 Sprit "Kalt" (in deinen Regionen halt ) start Probleme?

Das immer mehr Regenwald abgeholzt wird für Palmölplantagen und Ackerflächen statt für den Anbau von Lebensmittel für noch mehr Rohstoffe für Biosprit verwendet werden, das ist für mich gesellschaftspolitisch nicht sinnvoll.
Und dafür nehme ich gerne das

Zitat von Zehnsteine

Nach fast 1,5 Jahren und rund 14 000 km bin ich mit meinem CX-3 immer noch voll zufrieden.

Aber Bilder aus Afrika seht ihr doch auch, oder ?
Aber du hast Recht, hat hier wenig zu suchen.

Nach 9 Monaten und 14.000 KM ich genauso